Barrie Koskys Inszenierung von Mozarts Zauberflöte, gemeinsam mit dem britischen Künstlerkollektiv „1927“ (Suzanne Andrade) entwickelt, genießt mittlerweile Kultstatus. Eine multimediale Erzählung, bestehend aus Live-Performance und Animation, mit Elementen aus Stummfilm (z. B. Musik vom Hammerklavier), Comic und Videoclip berührt und begeistert jedes Publikum. Ich hatte das große Vergnügen, am zweiten Tag des neuen Jahres eine dieser Vorstellungen in der Komischen Oper Berlin mitzuerleben. Es ist eine Kooperation mit der Deutschen Oper am Rhein. Für Februar und Anfang März gibt es noch Karten! – Berlin, nach drei Jahren Pause. Wieder dort, habe ich erst gemerkt, wie sehr ich es vermisst habe. So habe ich also ein paar meiner Lieblingsorte ausgesucht: Die Kastanie in Charlottenburg, das Café BilderBuch und I due Emigranti in Schöneberg. Die Staatsoper und ein paar Museen rufen nach weiteren Besuchen, für die dann hoffentlich mehr Zeit sein wird als nur zwei Tage.
Gestern habe ich übrigens meinen ersten Roman von Christoph Ransmayr zu Ende gelesen, nicht ohne eine gewisse Anstrengung: Cox oder Der Lauf der Zeit. Ein lesenswertes, dabei sprachlich extrem elaboriertes Buch. Viele lange Sätze, verwoben, verschlungen, dabei mit erlesenem Vokabular. Für literarische Feinschmecker mit Sinn für außergewöhnliche Erzählkunst und noble Sprachkultur!
Leichte Überleitung: Nachdem Elke Heidenreich vor ein paar Wochen mitgeteilt hatte, für Gendersternchen wenig übrig zu haben, von “verlogenem Scheißdreck” sprach und sagte, sie werde “diese Sprachverhunzung nicht mitmachen”, hat sich jetzt auch Jürgen von der Lippe positioniert. Für ihn ist es “ein Skandal, dass Universitäten verlangen, dass Arbeiten von den Studenten gegendert und so in einem falschen Deutsch eingereicht werden.” Besonders die “sinnfreien Partizipien” erregen seinen Unmut: “Der Bäcker ist ein Backender, wenn er in der Backstube steht. Wenn er auf dem Klo sitzt, dann nicht mehr.”