Ist man verliebt, so meinte einst Victor Hugo, so ziehen Sterne durch die Seele. Über Sternschnuppen, die zwar hell, aber nur kurz leuchten und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden, hat er nichts gesagt. Dabei sind Sterne, die lange durch die Seele ziehen, doch eher selten und lassen bisweilen den Verdacht aufkommen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Vor allem, wenn sie auch nach längerer Zeit noch mit unverminderter Leuchtkraft strahlen.

Space landscape moon

Zwei Regeln habe das Leben, sagt Geheimrat Schlüter in Erich Kästners Drei Männer im Schnee (1955): “Zwei und zwei ist vier, und auf Frauen muss man warten.” Eigentlich ist der olle Schlüter nicht nur ein sympathischer, sondern auch kluger Kerl, doch hier sind seine Aussagen problematisch. Arithmetik ist Berechnung, also unsicher, und warten muss man nur auf Sterne, die durch die Seele ziehen. Auf Fixsterne wartet man dabei besonders lange, doch manchmal lohnt es sich.