Fahrräder im Schnee

Jetzt, wo nach dem Wintereinbruch die Sonne scheint, reden einige vom “herrlichen Winterwetter”, weil ja verschneite Landschaften so schön aussehen. Dazu wollen wir mal festhalten, dass der Schnee nur die Tristesse der Natur verhüllt. Kahle Bäume, graues Gras, keine Blumen – so sieht es eigentlich aus. Schnee hat etwas Verlogenes, Unehrliches. Außerdem muss man ihn beiseite räumen, wegschaufeln und wegfegen, wenn Straßen und Wege passierbar bleiben sollen. Seit dem Ende meiner Kindheit hege ich für Schnee und Winter keinerlei Sympathien mehr. Bei Minusgraden frieren Türschlösser ein (ich komme zurzeit nicht in mein Auto), Busse und Bahnen kommen zu spät oder fallen komplett aus. In keiner anderen Jahreszeit gibt es ein so hohes Risiko für Knochenbrüche. Man muss mehr heizen oder mehr anziehen. Es wird zu früh dunkel. Schnee, Wind, Regen und Graupel. Kälte und Nässe. Das taugt alles nichts. Bei Debussy heißt es: “Yver, vous n’estes qu’un villain!” Sehr richtig.