Borussia Mönchengladbachs Spielführer Lars Stindl hat die sozialen Netzwerke kritisiert. Es sei “ja gerade heutzutage die Problematik, [ ] dass jeder Mensch seine Meinung kundtun darf ohne persönlichen Kontakt, ohne Know-How, ohne Wissen.”

Diese Einschätzung ist ohne weiteres auf die politische Berichterstattung großer Teile der Medien übertragbar. Was zurzeit in Radio- und Fernsehsendungen, ebenso in Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen zum Besten gegeben wird, ist eine Mischung aus Besserwisserei, Häme und dystopischer Prophetie. Meine persönlichen Einschalt- und Lesequoten sind seit Wochen rückläufig, da sich große Teile der politischen Journaille zunehmend reißerisch, empört und skandalverliebt geben. Es gibt Ausnahmen, zugestanden. Doch selbst die gute alte Tagesschau gehört nicht mehr wie selbstverständlich dazu.