Man muss mit den Instrumenten und Stimmen, durch ihre Schwingungen erregt, gleichsam selbsttönend mitschwingen, um wahrhaft musikalische Eindrücke zu erhalten.
Hector Berlioz (1803 – 1869)

Selbsttönend mitschwingen, das klingt gut. Entscheidend für musikalische Erlebnisse der besonderen Art ist immer, was gespielt wird, wie gespielt wird und wer spielt. Und bei aller Bewunderung für herausragende Interpreten und exquisite Darbietungen vergessen wir die Komponisten nicht! Der Schweizer Dirigent Karl Anton Rickenbacher (1940 – 2014) meinte sinngemäß, es sei erstaunlich, dass die Werke Mozarts, Schuberts oder Brahms’ immer noch leben, wo doch jeden Tag vielfach auf sie eingedroschen wird. Umso schöner, so ergänzen wir gerne, dass die Untoten mit Hilfe kongenialer Übersetzer (nicht Nachlassverwalter) immer wieder eindrucksvoll zu Wort bzw. Ton kommen und dabei zeigen können, was in ihnen und in uns steckt. Letzteres geschieht zwar nur selten, aber es geschieht. Dann erhalten wir die besagten “wahrhaft musikalischen Eindrücke” und begegnen gleichzeitig uns selbst.