Wir beobachten die Zugvögel in ihrem ruhigen Flug. Sie fliegen zur Wärme des Südens, wenn sie in der Winterkälte nicht im Norden überleben können. Sie kommen zurück, wenn sie für den Nestbau wieder die Fruchtbarkeit des Nordens brauchen. Sie wissen, wo es gut für sie ist, die Natur hat es ihnen einprogrammiert. Ihr Instinkt sagt ihnen, wann und wohin sie fliegen müssen.

Wir Menschen haben diesen eindeutigen Instinkt nicht. Wir sind freier als die Vögel. Wir sind so frei, uns auch gegen das zu entscheiden, was gut für uns ist. Wir können Raubbau treiben an unserer Gesundheit, an unseren Kräften. Wir können blind bleiben für das, was wir für uns selber an Liebe, an Wärme, an Zeit brauchen, um dann auch wieder anderen Menschen etwas geben zu können. Zwar kann es schlimme Folgen haben, wenn wir nur an uns selbst denken, aber auch, wenn wir nie an uns selbst denken. Deswegen ist Einkehr, zuweilen auch Umkehr etwas ganz Ruhiges, Richtiges. Bremsen aus der vollen Fahrt, wenn man gar nicht mehr weiß, wohin die Reise geht. Sich darauf besinnen, wo man hingehört, wie die Zugvögel. Und sich bewusst machen, dass Gott uns die Liebe geschenkt hat, und dass er uns schon unser ganzes Leben hindurch begleitet, auch wenn wir es nicht gemerkt haben.