Aufs Geld einnehmen muß alle Bemühung gehen, und aller Bedacht aufs wenig ausgeben, so viel es möglich ist; sonst kann man nicht mit Ehre reisen; ja sonst bleibt man gar sitzen, und setzt sich in Schulden.
Vater Leopold an seinen Sohn Wolfgang Amadeus Mozart, 15.10.1777

seyen sie versichert, daß ich mein absehen nur habe, so viel möglich geld zu gewinnen; denn das ist nach der gesundheit das beste … (4.4.1781)
Mein Wunsch, und meine hoffnung ist, mir Ehre, Ruhm und Geld zu machen. (16.5.1781)
Wolfgang Amadeus Mozart an seinen Vater Leopold

Diesen Dialog habe ich gefunden, als mir beim Aufräumen Karla Fohrbecks Renaissance der Mäzene (DuMont, Köln 1989) in die Hände fiel. In ihrem Werk zur “Interessenvielfalt in der privaten Kulturfinanzierung” schreibt sie bereits in der Einleitung, dass die Vorstellung abwegig sei, Künstler, Kulturmanager und Politiker bräuchten gegenüber “Mäzenen”, welche “freies” privates Geld für öffentliche Zwecke gäben, als interesseloses Wohlgefallen, nur bitte, bitte zu sagen und die Hand aufzuhalten. So war es nie, schreibt sie, und wahrscheinlich könne man über diese Form des Mäzenatentums kein dickes Buch schreiben, vielleicht ein kleines Heftchen. Und dann: Kulturelle Werte und Aktivitäten werden – wie aus anderen “Renaissancen” vertraut – als Gestaltvorstellungen und (Über-)Lebensmittel vielleicht nicht mehr “patroniert”, dafür aber, einfach oder kompliziert, “gebraucht”: als res publica. Wie wahr!

Die persönliche Begegnung mit Karla Fohrbeck war damals, 2002 im Rahmen meiner Fortbildung im Kulturmanagement an der VWA Dresden, sehr beeindruckend. Sie hat uns Studierenden viele nützliche Tipps und Ratschläge gegeben und dabei mit Beispielen aus ihrer eigenen Tätigkeit aufgewartet, vor allem aus ihrer Zeit als Schul- und Kulturreferentin in Nürnberg. “Vernetzen Sie sich”, daran erinnere ich mich, “und laden Sie alle Leute, die Sie über Ihr berufliches Umfeld kennen, zu sich nach Hause ein. Dann gehen Sie in den Garten und spielen ‘Mensch, ärgere dich nicht’. Sorgen Sie dafür, dass alle miteinander ins Gespräch kommen. Und knüpfen Sie dieses Netz immer weiter.”