Gestern Abend lief im WDR-Fernsehen eine Reportage über Barcelona. Ich habe erst spät eingeschaltet, doch glücklicherweise wird der Beitrag am 5.11. wiederholt (zwar um 4.30 Uhr, aber das lässt sich ja programmieren bzw. aufzeichnen). Ein paar Bilder aus Barceloneta habe ich aufgeschnappt, dann musste ich leider aus dem Haus. Doch die wenigen Bilder haben völlig ausgereicht, sofort war alles wieder präsent. Barceloneta war von Anfang an “mein” Viertel, hier war ich oft und habe mich wohlgefühlt wie lange nicht.

Die Wachen haben eine gemeinsame Welt; im Schlafe wendet sich jeder seiner eigenen zu.
Heraklit von Ephesos, griechischer Philosoph (ca. 540 – 480 v. Chr.)

Letzte Nacht hatte ich einen schönen, wenngleich seinen Sinn verbergenden Traum. Ich war ganz offensichtlich in eine junge, hübsche Taxifahrerin verliebt, die ihrerseits meine Gefühle zu erwidern schien. Sie verriet mir ihren Namen nicht, auch Kolleginnen und Geschäftsleute aus dem belebten Viertel, in dem wir verkehrten, konnten nicht weiterhelfen. Die Sonne schien, und ich ging für meine Freundin einkaufen. Sie wartete im Taxi, um mir später in gezuckertem Tonfall Süßigkeiten ins Ohr zu flüstern. Wahrscheinlich waren wir in Barceloneta unterwegs, und ebenso wahrscheinlich hieß sie Rebecca.

Barcelona 2017 086

Dann war plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, der Traum vorüber, was ich noch jetzt bedauere. Der Psychologe Stephan Grünewald empfiehlt dringend, unsere Träume ernst zu nehmen. So ist es am Ende doch gut, dass wir uns nichts er-träumen können! Es gibt ihn eben nicht, diesen Ticketautomaten für Trauminhalte, den Traumgenerator. Heute Nacht immerhin hat mein Großhirn keine Mühe gehabt, aus Erlebnissen und Sehnsüchten eine schöne, im Wortsinne fantastische und dabei halbwegs zusammenhängende Geschichte zu machen. “Wenn Träume wahr werden …”, heißt es manchmal. Dabei sind die Träume selbst ja immer wahr. Ob wir ihre Botschaften verstehen, ist eine ganz andere Frage.