Weg zum Bahnhof

Noch schweigt die Fabrik,
verödet im Mondschein.
Das Frösteln des Morgens
wollt ich gewohnt sein!

Rechts in der Jacke
die Kaffeeflasche,
die frierende Hand
in der Hosentasche,

so ging ich halb schlafend
zum Sechsuhrzug,
mich griffe kein Trauern,
ich war mir genug.

Nun aber rührt der warme Hauch
aus den Bäckerein
mein Herz wie eine Zärtlichkeit
und ich kann nicht gelassen sein.
Günter Eich (1907 – 1972)