Nach soviel Nachdenklichkeit, Stille und aktivem Zuhören zum Schluss etwas Heiteres: Der Hagener Pianist und Entertainer Udo Hartlmaier beendet die Improvisationstage mit einer launigen Matinee. Zu Beginn Musikgeschichte in zehn Minuten mit einem Potpourri aus berühmten Melodien von Bach bis Lehàr, dann ein bisschen Peter Kreuder, schließlich auf Zuruf Stilkopien über “Die Gedanken sind frei”. Hartlmaier fragt das Publikum nach Stimmungen und improvisiert über Gemütszustände. Heiterkeit, Melancholie, Ehekrach und – wieder auf Zuruf – Verliebtheit bis zur Silberhochzeit werden von Udo Hartlmaier virtuos in Klänge gehüllt, nicht ohne Selbstironie und mit parodistischem Unterton. Hier versteht jemand sein Handwerk – technisch wie musikalisch, kenntnisreich wie unterhaltsam. Das Programm endet mit einer großen Paraphrase über die schöne blaue Donau. Das Publikum will eine Zugabe, und Hartlmaier lässt sich nicht lange bitten. Er sagt “beim Abschied leise Servus”, es gibt halt ka’ Musi’ ewig.

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(Foto: Andreas Müller)