Nach längerer, unbegründeter Pause habe ich gestern wieder den 2. Satz aus Schuberts Streichquintett C-Dur op. post. 163 D 956 gehört. Es ist nicht nötig, hier Kritikerstimmen zu zitieren oder Auszüge aus Konzertführern wiederzugeben. Es reicht zu sagen, dass dieses Adagio zum Schönsten und Bewegendsten gehört, was jemals geschrieben wurde. Punkt. Ohne Einschränkungen wie “in der Epoche der Romantik” oder “auf dem Gebiet der Kammermusik”. Die Musik des 2. Satzes wurde in den Schubert-Biografien Mit meinen heißen Tränen und The greatest love and the greatest sorrow verwendet, ebenso in den Filmen Die Wannseekonferenz, Der menschliche Makel und The Limits of Control.

Es ist müßig darüber zu sinnieren oder gar zu streiten, wann und unter welchen Bedingungen die Musik ihre größte Wirkung entfaltet. Vielleicht auf der berühmten einsamen Insel. Dorthin sollte man das Stück jedenfalls unter allen Umständen mitnehmen, es täglich hören und sich dabei den Gedanken an Rettung befriedet und voller Zuversicht aus dem Kopf schlagen.