Gestern Abend, Konzertsaal der Wetzlarer Musikschule, erstes Konzert der diesjährigen Wetzlarer Improvisationstage. Das Berliner context-Ensemble ist zu Gast und bietet eine eigenwillige Mixtur aus Tönen, Texten, Klängen und Geräuschen, überwiegend leise und geradezu hörerziehend. Wer sich öffnen kann für die Wahrnehmung verhangener, verschütteter Zwischentöne, für die Wirkung von versonnener Nachdenklichkeit und Stille, der kommt unbedingt auf seine Kosten. Wenige eruptive und nicht antizipierbare Passagen, zumeist perkussiv und klaviergestützt, sind zuvor ungehörte Kontraste zu abgetönten, suchenden und beinahe sedativen Klängen. Ein Abend für Wache und Hörwillige. Und für die, die buchstäblich die Ruhe weg haben und sie nur zu gerne wiederfinden würden.