“Man muss selbst keine Sau gewesen sein, um die Qualität eines Schnitzels beurteilen zu können.” Dieser Satz fiel im Deutschen Sportfernsehen während eines Gesprächs über die Fußballereignisse vom Wochenende. Die Frage, ob Spieler oder Trainer sich in einer bestimmten Situation so oder so hätten verhalten müssen, erinnert mich an die immerwährende Diskussion über ausübende Musiker und Rezensenten. Muss ein Kritiker wirklich selbst ein Instrument gespielt haben, um zur Leistung eines Orchesters oder seines Dirigenten eine qualifizierte Meinung entwickeln zu können? Und wenn ja, muss er das Instrument auch im Orchester gespielt haben? Was ist mit Instrumenten, die im Orchester keine Rolle spielen, wie Klavier oder Gitarre? Wer gilt als Experte? Wer ist Kenner, wer Liebhaber? Welche Voraussetzungen müssen dazu erfüllt sein? Wie so oft, ruinieren auch hier ein paar schwarze Schafe den Ruf einer ganzen Zunft. Nur so konnte Oskar Werner sagen: “Es gibt zwei Arten von Kritikern. Die einen können mich am …, und die anderen dürfen nicht einmal das.”