Die hier schon erwähnten Lobreden auf “Mala Vita – Giordano trifft auf Gesualdo” im Stadttheater Gießen hatten, wovon ich mich nun zweimal überzeugen konnte, ihre volle Berechtigung. Die gestrige Derniere war ein finales Ausrufezeichen, sowohl musikalisch als auch szenisch. Die Idee, Giordanos Kurzoper mit Madrigalen und Responsorien von Gesualdo zu durchsetzen, sozusagen mit situationsbezogenen, seelisch-seismografischen Kommentaren zu versehen, ging vollends auf. Überzeugende Solisten bei Giordano, exzellente Vokalisten bei Gesualdo, ein anprechendes Bühnenbild, eine verständige, ideenreiche Regie und nicht zuletzt ein launiges Zusammenspiel von Chor und Orchester sorgten für intensive, genussvolle Abende, die immer noch nachklingen.