Am letzten Samstagabend bin ich kurz in “Wetten, dass” hineingeraten. Allerdings in einem eher angenehmen Moment, denn Udo Jürgens war zu Gast. Das ist jemand, den ich immer geschätzt habe. Jemand, der so ziemlich alles in der Showbranche erlebt hat, und der Gutes von Schlechtem zu unterscheiden weiß (und es auch immer gewusst hat). Jemand, der mit solidem Handwerk und anständiger Ausbildung griffige, in bestem Sinne populäre Melodien geschaffen und sich dabei – früher mehr als heute – um gute Texte bemüht hat, man denke nur an Walter Brandin. Es ist noch nicht lange her, da hat sich Udo Jürgens über die allgegenwärtigen Gesangswettbewerbe (kann man das so sagen?) wie “Deutschland sucht den Superstar” oder “The Voice of Germany” geäußert. Sein Kommentar war nicht sehr wohlmeinend. Vielleicht hat er sich dabei – mittlerweile fast achtzigjährig – an vergangene Zeiten erinnert. An Zeiten, zu denen er seine ersten Karriereschritte gemacht hat und zu denen vieles anders war als heute. Und nicht unbedingt schlechter.