Kirill Petrenko hat seine ersten Konzerte als Chef der Berliner Philharmoniker dirigiert. Auf dem Programm der Veranstaltungen in der Philharmonie und am Brandenburger Tor standen Bergs Lulu-Suite und Beethovens 9. Sinfonie. Auf ZEIT online schreibt Ulrich Amling über die Botschaft, die von der Wahl der Stücke ausgeht und bescheinigt Petrenko die “Suche nach tiefen Einsichten, nach einer Weite des Empfindens in der Musik” und noch ein paar andere Sachen. Mit ihrem neuen Chef sei das Orchester jedenfalls nicht auf “allzu leichte Triumphe” aus, was auch immer das besagen will.
Im Kommentarbereich vermutet dann ein Leser, dass Petrenko als Russe die berühmte “Freiheits-Sinfonie” (!?) als Bekenntnis zur Demokratie und Botschaft an seine Heimat gewählt haben könnte. Deshalb würde er, der Leser, “vom Chef einer großen deutschen Kulturinstitution ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Freiheit und zum Klimaschutz” erwarten. Es wäre deshalb schön, wenn die Philharmoniker auf Tourneen verzichten oder nur mit dem Zug reisen würden. “… und natürlich kein Fleisch mehr essen”, ergänze ich (das Verständnis von Ironie ist immer so eine Sache), woraufhin sich ein weiterer Forist zu Wort meldet: “Und keine Bögen mehr mit Rosshaar, da gibt’s doch bestimmt auch was aus Plastik. Oh, wait. Lederschuhe zum Frack ab sofort verbieten. Und Pianisten erst gar nicht mehr einladen, in deren Klimperkästen ist auch Leder drin (Methangasausstoß!). Und das von qualvoll gestorbenen Bäumen verarbeitete Holz wird teilweise auch noch mit Knochenleim bearbeitet, Frevel! Und weg mit Oboen, Klarinetten und Fagotten, deren Rohre nehmen den Rohrdommeln den Lebensraum weg. Sonst noch was?”