3 Tage in Quiberon

Eigentlich geht das nicht – einen Film empfehlen, ohne ihn selbst gesehen zu haben. Und doch lege ich allen am Kino, an Romy Schneider und an einer Hommage an eine der größten Filmikonen Interessierten nachdrücklich ans Herz, 3 Tage in Quiberon anzusehen. Ich selbst sehe den Film erst Anfang Mai, doch allein das Interview mit Marie Bäumer in der FAZ ist derart fulminant, dass jeder einen Kinobesuch in diesem Fall als verpflichtend begreifen sollte.

Bäumer erzählt darin, dass sie sich “ein wenig durch die Sprache angenähert” habe und beschreibt “diese unnachahmliche bourgeoise Wiener Melodie, die Romy Schneider im Französischen wie im Deutschen hatte.” Sie, Bäumer, habe Interviews angeguckt und konnte dort etwas über Schneiders Atmung, ihre Nervosität, ihre ganz bestimmte Attitüde erfahren. Romy Schneider habe “zum Beispiel eine eher männliche Art zu rauchen” gehabt, sie habe “sich immer die Lippen geleckt oder Dinge wiederholt”. Und dann, voller Bewunderung: “Romy Schneider war die physischste Schauspielerin im Kino, die mir untergekommen ist. Sie hatte eine phänomenale Fähigkeit, von null auf zweihundert in eine Spannung und Entspannung zu gehen, was sie sehr sinnlich gemacht hat.“