Es war ein schönes Konzert gestern Abend in der Frankfurter Alten Oper. Ein “klassisches” Sinfoniekonzert sozusagen, mit der Reihenfolge Ouvertüre-Solokonzert-Sinfonie. Dass es schön war, lag hauptsächlich an der Musik. Bachs dritte Orchestersuite ist eben ein starkes Stück und auch durch größere Extravaganzen nicht so leicht zu entstellen. Dirigent Stefan Blunier zwang das Frankfurter Opern- und Museumsorchester zu mitunter grotesk beschleunigten, sensationslüsternen Tempi und verspürte darüber hinaus wenig Neigung, den Blechbläsern dynamische Grenzen zu setzen. Vor der Pause dann Max Bruchs 1. Violinkonzert, in dem Solist Renaud Capuçon mit einer geschlossenen und stilsicheren Interpretation überzeugen konnte. Abschließend Mendelssohns 5. Sinfonie (“Reformations-Sinfonie”) mit warmen Klängen, leider zuweilen wieder mit Blechdominanz und unschönen Binnencrescendi, doch klangintensiv und alles in allem durchaus ansprechend. Ein schöner Abend dank guter Musik.