Wochenende, Aalto-Theater Essen, “Jenůfa” von Leoš Janáček. Für Kenner und Liebhaber ist diese Musik längst kein Geheimtipp mehr, trotz mancher Schroffheiten und einer bisweilen eigenwilligen Melodik, die ihre Wurzeln in der tschechischen Volksmusik hat. Sehr beeindruckend ist die Wahl der jeweiligen Orchesterfarbe, die den Ausdruck der Sängerinnen und Sänger verständig unterfüttert, transparent und nie zu voluminös, auch nicht bei expressiven Ausbrüchen. Das Stück selbst bietet, wenn man so will, ein Happy-End am Ende einer Verkettung tragischer Umstände, mit der Botschaft, dass die Liebe alles Leid besiegt. Robert Carsen hat die Oper mit eindrücklichen Bildern inszeniert, eher knapp und mit beinahe kammermusikalischer Strenge. Beseelter, glücklicher Heimweg.