Helmuth Lohner ist tot. Der Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor ist in der Nacht zum Dienstag nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren gestorben. Lohner galt als einer der profiliertesten Charakterdarsteller seiner Generation. Sein Tod bedeute einen großen Verlust für das deutschsprachige Theater und großen Schmerz für alle, die ihn kennen und ihm nahestanden, sagte der Direktor des Wiener Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger. Dieses Theater war praktisch Lohners Hausbühne. Dort war er nicht nur Schauspieler, sondern von 1997 bis 2006 auch künstlerischer Direktor.

Lohner wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, sein ganze Liebe jedoch galt dem Theater. Die Kritiker lobten ihn als facettenreichen, disziplinierten und hochsensiblen Darsteller und “Menschengestalter”. Er feierte Erfolge in den großen Häusern wie in München, Berlin, Düsseldorf und Zürich. In den 80er Jahren band er sich als Schauspieler fest an das Wiener Burgtheater. Neben dem tiefernsten Fach konnte der Opernbegeisterte, im Alltag ein eher leiser Mensch, mit seiner komödiantischen Ader die Zuschauer zum Lachen bringen. Ab den 90er Jahren inszenierte Helmuth Lohner als Regisseur auch Opern und Operetten. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählten u. a. die Kainz-Medaille, der Johann-Nestroy-Ring und der Titel Österreichischer Kammerschauspieler. (Quelle: carz/dpa)

Gerhard Stadelmaier schreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über vieles, was mit Helmuth Lohner unvergessen bleiben wird, und erinnert sich an eine sehr berührende Szene: “Als Stephan von Sala in Thomas Langhoffs Salzburger Inszenierung von Schnitzlers „Der einsame Weg“ (1987) stand er still und staunend und unendlich traurig vor dem, was das Leben und eventuell die Liebe von einem Menschen fordern könnten: nichts als Hingabe – bis in den Tod.”

Lohner