Die Liebe betrügt uns nie. Wir sind es, die die Liebe betrügen.
Aus dem Programmheft von “La Calisto” von Francesco Cavalli, Staatstheater Darmstadt

Diesen Sätzen haben wir eigentlich nichts hinzuzufügen. Doch jenseits des Inhaltlichen wollen wir hervorheben, dass den Darmstädtern eine kreative und fantasievolle Koproduktion mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main gelungen ist. Humorvoll und charmant, bisweilen auch versonnen und nachdenklich wird allen möglichen und unmöglichen Verwicklungen der göttlich-menschlichen Liebesgeschichte nachgespürt. Jupiter, Juno, Merkur, Diana, Calisto, Endimione, Satyr und Pan – sie alle können sich Amors Pfeilen nicht entziehen bzw. kapitulieren vor den Auswirkungen der liebesgöttlichen Launen. Bühne, Kostüme und Regie wirken einfallsreich und schlüssig, die Sängerinnen und Sänger – die allermeisten Gesangsstudierende der Frankfurter Hochschule – finden zu einer geschlossenen, homogenen Ensembleleistung. Hin und wieder, vor allem im 1. Akt, loten die Instrumentalisten den emotionalen Ausdrucksgehalt der Musik zwar nicht vollständig aus, doch dafür gelingt der Schluss berührend schön und wirkt bis weit in den langen Schlussapplaus hinein nach.

Calisto