Diesmal habe ich ein paar Tage gebraucht, um wieder zurück in den Alltag zu finden. Das kenne ich so eigentlich nicht, denn normalerweise hat mich die Arbeitswelt doch sehr schnell wieder. Der Aufenthalt in Barcelona war jedoch so beeindruckend, dass diese Zeit immer noch nachwirkt und mich vermuten lässt, dass sich eine gewisse Depotwirkung eingestellt hat, unter deren Einfluss ich dem Alltag anders begegne. Es war eine fantastische Zeit mit herrlichem Wetter,
großartigem Essen (jeden Tag Fisch!), sehr netten und aufgeschlossenen Menschen, wunderbaren Gebäuden und Plätzen und einem grandiosen Maskenball im Gran Teatre del Liceu – Piotr Beczała mit einer Weltklasseleistung in der Rolle des Riccardo!
Mein Lieblingsviertel ist Barceloneta, die Gegend um den alten Hafen, wo direkt neben modernen Apartments, Boutiquen und Flaniermeilen in Strandnähe das eigentliche, einfache und bodenständige Leben spielt. Hier bin ich oft durch die Gassen spaziert, in denen es aussieht wie in der Altstadt von Neapel. Ich habe Kaffee, Tonic oder Vino blanco getrunken und im Restaurant La Taberneta (Carrer d’Andrea Doria) sehr gut und dabei preiswert gegessen. Sehenswürdigkeiten hat Barcelona natürlich reichlich, das Barri Gòtic, die Sagrada Familia, die Kathedrale, das Palau de la Música, La Rambla, zahlreiche Museen und ganz vieles mehr. Nicht alles muss einem gefallen (mit der Gaudì-Architektur z.B. tue ich mich schwer), und nicht alles kann in sechs Tagen angeschaut werden. So werde ich also wiederkommen, und zwar bald. Allein schon, um in der Pulperia Bar Celta zur Mittagszeit Empanadas de atún und Ribeiro zu genießen. Demnächst mehr.