Im Nachgang zum gestrigen Eintrag hier noch ein weiterer Kommentar aus dem Diskussionsforum: “Pop ist nicht nur auf ein die Musik bezogenes Phänomen, sondern steht für einen Kulturbegriff überhaupt. Und da das mittlerweile eine Industrie geworden ist, die die Konsumwünsche der Menschen bedient, eine cash cow, werden auch immer weiter Hits produziert werden. Schon deswegen, weil es immer wieder Menschen gibt, die über irgendein Ausnahmetalent verfügen, eine super Stimme, eine virtuose Begabung, gepaart mit einem entsprechendem Bedarf nach Selbstdarstellung, erotischer Ausstrahlung oder was auch immer man zur Verfügung hat, um ein Produkt daraus zu machen. Und das ist es auch, worum es hier geht: Es geht nicht in erster Linie um Musik. Die Musik ist nur insoweit interessant, als sie der Inhalt einer Ware ist.”

Das also nehmen wir mit: Bei Pop geht es nicht in erster Linie um Musik. Beim Film auch nicht, möchten wir ergänzen, trotzdem gibt es erstklassige Filmmusik, die auch ohne Bilder bestehen kann. Und in der Oper? Geht es da in erster Linie um Musik? Oder ist nicht das, was wir sehen, mindestens gleichberechtigt? Wie wichtig ist der Text? Und wie verhält es sich mit dem “Bedarf nach Selbstdarstellung” und “erotischer Ausstrahlung” bei Sängern, Tänzern, Dirigenten? Wann und wo geht es wirklich in erster Linie um Musik?

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