Morgen werden wir uns im Abendkurs mit Mahler beschäftigen. In der letzten Stunde haben wir die 1. Sinfonie komplett gehört, die sich zum Einstieg ja ganz gut eignet. Jetzt wollen wir einzelne Sätze kennen lernen, z. B. den sechsten Satz aus der 3. Sinfonie und den vierten aus der 5. Sinfonie, das berühmte “Adagietto”. Das Stück kennen viele aus dem Film “Tod in Venedig” (I 1971, Regie Luchino Visconti). Prisma Online schrieb damals, mit dem Film habe der italienische Regisseur ein “herausragendes Drama” geschaffen, “das mit beeindruckenden Bildern eine Atmosphäre von dekadenter Todessehnsucht schafft”. Wir wollen morgen herausfinden, warum ausgerechnet Mahlers Musik so klingt, als sei sie für den Film eigens komponiert worden. Sehnsucht kommt von sehnen und suchen. Es gibt nicht viele Komponisten der Musikgeschichte, die dafür eine eigene Sprache in der Weise entwickelt haben wie Mahler – mit eigenem Vokabular, eigener Grammatik, eigener Rhetorik. Große Vorfreude!