Der prachtvolle Zauber des Barocktheaters auf der Bühne der Komischen Oper Berlin: In der umjubelten Inszenierung des norwegischen Theatermagiers Stefan Herheim und unter der musikalischen Leitung von Barockspezialist Konrad Junghänel wird Händels Oper Xerxes zu einem Fest für Augen, Ohren und Sinne.

Mit diesem Text wirbt die Komische Oper Berlin auf ihrer Homepage für ihre Produktion der späten Händel-Oper. Mit opulenter Ausstattung, dazu voller Witz und Charme und zudem musikalisch auf hohem Niveau wird dann alles Versprochene auch gehalten, und wie! Dieser Xerxes wird lange in Erinnerung bleiben. Ich war in manchen Szenen sehr berührt, habe aber in anderen Momenten auch herzlich gelacht – im Textheft ist von einer barocken Muppet Show die Rede, und das ist absolut zutreffend. Herheim will mit seiner Inszenierung nicht unsere Zeit der Händel-Oper überstülpen, sondern umgekehrt die barocke Lust, das Dionysische der Barockoper in die jetzige Zeit tragen. Eine Kulisse für “ein Spiel von Spielern, die sich im Laufe des Abends leidenschaftlich erschöpfen.” Dafür lieben wir sie, sagt er, denn sie füllen unsere eigene Leere. Das gelingt fulminant, denn erfüllter kann man nach über drei Stunden Oper nicht sein.