Nach zwei enttäuschenden Opernbesuchen – Kassel, “Die Stumme von Portici” von Auber und Wiesbaden, “L’Ormindo” von Cavalli – wünsche ich mir beim nächsten Opernabend eine Vorstellung, bei der die Produktion nicht von unzähligen gesellschaftskritischen, politischen und künstlerischen Botschaften überfrachtet ist (Kassel), die Mehrzahl der Sänger sich nicht überfordert zeigt (Kassel und Wiesbaden) und der Dirigent sich nicht hauptsächlich aufs Taktschlagen konzentriert und man sich als Zuhörer fragt, ob ihm die Musik, die er da leitet, überhaupt gefällt (Wiesbaden). Oper kann so begeisternd, so packend sein! Beide angesprochenen Vorstellungen waren es nicht. Sehr schade.