Wetzlarer Neue Zeitung, 18. Dezember 2015

In Wetzlar wird improvisiert
Premiere – Am 21. Januar startet eine neue Konzertreihe von Musikschule und Stadt

Wetzlar. Das Kulturleben der Stadt wird um eine Attraktion reicher. Denn zum ersten Mal öffnen die “Wetzlarer Improvisationstage” am 21. Januar 2016 ihre Pforten. Bis zum 24. Januar steht dann musikalische Improvisation im Mittelpunkt, um aber Verbindungslinien unter anderem zu Tanz oder Musik zu ziehen. Veranstaltet wird das Festival von der Musikschule und dem Kulturamt, die diesmal als Dritten die Phantastische Bibliothek ins Boot holen. “Dieses Festival ist etwas ganz Neues”, freute sich Kulturamtsleiterin Kornelia Dietsch, die das Programm gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter und Chef der Musikschule Thomas Sander vorstellte.

Impro Dietsch Sander

Ein wenig sei die Idee zum Festival aus der Tradition der “Wetzlarer Gitarrentage” entstanden. Über viele Jahre habe man sie erfolgreich durchgeführt, um sie jetzt durch Neues zu ersetzen. “Die Gitarrentage waren so lange wunderbar, so lange sie für die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal waren”, ergänzte Sander. Mittlerweile sei es jedoch nicht mehr so einfach, Künstler exklusiv zu bekommen. Da es zudem nun auch Gitarrentage an anderen Orten gibt, wurde ein neues Alleinstellungsmerkmal gesucht – und in den Improvisationstagen auch gefunden. Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe ist dabei immer die Musik, aber der dritte Partner und sein Beitrag sind nicht festgelegt. Diesmal ist dies die Phantastische Bibliothek, es kann beim nächsten Mal ein ganz anderer sein, etwa ein Fotograf.

Der Startschuss für die Erstauflage fällt am 21. Januar um 19.30 Uhr in der Musikschule. Unter dem Motto “nogonie” wird Fine Grafenhorst Tanz-Performance-Theater präsentieren. Natürlich zu improvisierter Musik. Weiter geht es am 22. Januar um 19.30 Uhr im Dom mit Thomas Lennartz’ Orgelimprovisation durch die Jahrhunderte unter dem Titel “Vorgelesen”. Die musikalische Darbietung des Professors für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel sowie Leiters des Kirchenmusikalischen Instituts der Leipziger Hochschule für Musik und Theater wird durch Textvorträge ergänzt.

Am 23. Januar um 19.30 Uhr geht es in die Phantastische Bibliothek zu Jazz und Poesie mit Künstlern aus der Schweiz und Österreich. Konkret werden der Künstler-Poet Peter Assmann und das “Trio Mafare” eine so genannte “Fantastic Jazz-Lit-Impro” darbieten. Festivalabschluss ist dann am 24. Januar um 11 Uhr wieder in der Musikschule mit Gilda Razanis und Hans Wannings “About Aphrodite”. Zu erwarten sind musikalische Darbietungen mit Saxofon, Theremin, Piano und Electronics. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, eine Spende wird erbeten. (sh)