Gestern Abend auf ARD-alpha: “Spötterdämmerung – Gespräche mit Friedrich Hollaender”, zum 40. Todestag des Künstlers (“Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt”). In Rainer Bertrams Film aus dem Jahr 1972 erzählt der damals 76-jährige Hollaender aus seinem Leben, über die vielen Menschen, denen er begegnet ist. Er hat mit zahlreichen Größen aus Film, Revue und Musical gearbeitet und war mit Schauspielern, Regisseuren und Produzenten, mit Kameraleuten und Musikern gut bekannt, mit einigen von ihnen eng befreundet. Wir hören fasziniert zu, wie er über die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erzählt, über die 20er Jahre, die Berliner Kulturszene, später dann über die Zeit im amerikanischen Exil, auch über Hollywood. Besonders schön, hintersinnig und verschmitzt erzählt Hollaender, wie Marlene Dietrich eines ihrer Comebacks gibt. Sie ist also zurück, sagt er, nach Jahren der Abwesenheit ist sie also nun wieder da und posiert wie eh und je. Dann schaut sie sich das Ergebnis an und sagt zum Kameramann: “Na, da hast du mich aber gar nicht so schön fotografiert wie sonst!” Woraufhin der Kameramann antwortet: “Na, weißt du, Marlene, ich bin ja auch seit dem letzten Mal ein bisschen älter geworden.”

Friedrich Hollaender