Actéon hat Charpentier übrigens nach einer Geschichte aus den Metamorphosen von Ovid geschrieben. Die Metamorphosen, in kunstvollen Hexametern erstellt, enthalten Verwandlungssagen aus der griechischen Mythologie und sind seit ihrem Erscheinen – geschrieben wurden die Texte vermutlich ab dem Jahr 1 oder 3 n. Chr. bis um 8 n. Chr. – außerordentlich populär. Noch heute werden die Dichtungen im Lateinunterricht gelesen und interpretiert.

Ovid war ein kluger, wacher Geist und verstand sich nicht nur aufs Komponieren von Hexametern. “Nicht jede Frau, welche das Feuer anbläst, will kochen”, befand er knapp. Nun gut, nicht jede Elegie oder Tragödie muss in Versform verfasst sein.