1993, drei Jahre vor ihrem Tod, entwarf Ruth Berghaus, die “Grande Dame des Regietheaters”, Carl Maria von Webers Freischütz für das Opernhaus Zürich. Über fast alle Produktionen von Ruth Berghaus wurde kontrovers diskutiert, und auch der Freischütz bildet keine Ausnahme. Oft, so heißt es in der DVD-Ausgabe von Zweitausendeins, hat sie mit ihrem Stil dem Naturalismus eine radikale Absage erteilt. Bildsprache, Signale, Gestik und visuelle Brüche waren ihr wichtiger als das Nacherzählen der Handlung. Der Live-Mitschnitt aus dem Zürcher Opernhaus von 1999 (Harnoncourt; Nielsen, Hartelius, Seiffert, Salminen, Polgár) dokumentiert das auf beeindruckende Weise.

Ruth-Berghaus

Unbedingt vormerken: Matti Salminen singt im Frühjahr 2016 im Staatstheater Wiesbaden in der Neuinszenierung von Mussorgskys Boris Godunow die Titelpartie! Premiere ist am 25. März (Karfreitag).

Salminen