Die Briefe an die “Unsterbliche Geliebte” sind ein bis heute nicht gelöstes Rätsel der Beethovenforschung. Nach Ludwigs Beerdigung fand man im Nachlass unter anderem eine beträchtliche Summe Bankaktien und ein Testament, in dem Beethoven alles seiner “Unsterblichen Geliebten” hinterließ. Leider war kein Name genannt! Zahlreiche Musikwissenschaftler haben sich seither mit der Frage befasst, wer denn nun gemeint gewesen sein könnte – und bis heute haben wir darüber nicht endgültig Aufschluss erhalten. Gleichwohl ist es beinahe spannender zu sehen, in welch seelisch-geistigem Ausnahmezustand Beethoven gewesen sein muss, als er die besagten Briefe schrieb. Wohl oder wehe dem, so sind wir geneigt zu sagen, der zu solchen Empfindungen fähig ist….
… schon im Bette drängen sich die Ideen zu dir meine Unsterbliche Geliebte, hier und da freudig, dann wieder traurig. Vom Schicksaale abwartend, ob es unß erhört – leben kann ich entweder nur gantz mit dir oder gar nicht, ja ich habe beschlossen in der Ferne so lange herum zu irren, bis ich in deine Arme fliegen kann, und mich ganz heimathlich bei dir nennen kann, meine Seele von dir umgeben ins Reich der Geister schicken kann – ja leider muß es sejn – du wirst dich fassen um so mehr, da du meine Treue gegen dich kennst, nie eine andre kann mein Herz besizen, nie – nie –