Ein örtlicher Reiseveranstalter hat uns vor gut zwei Wochen eine Konzertreise zur Elbphilharmonie nach Hamburg für März 2017 angeboten. Jetzt ist die Reise mit über vierzig Anmeldungen so gut wie ausverkauft. Natürlich ist das sehr erfreulich, aber unsereins macht sich doch Gedanken über den Hauptgrund für diesen großen Zuspruch. Ich tippe auf die Elbphilharmonie als Bauwerk, ehrlich gesagt. Das Konzerthaus wird im Januar 2017 nach fast zehnjähriger Bauzeit endlich eröffnet, und Konzept, Architektur, Akustik und äußere Erscheinung sind sicher außergewöhnlich. Allerdings gilt dies auch für die Kosten, denn immerhin schlägt das Projekt für die Steuerzahler mit rund 800 Millionen Euro zu Buche.

Das Interesse am Konzertprogramm folgt im Übrigen den Fragen nach den im Reisepaket inkludierten Serviceleistungen (Hotelstandard, Frühstücksbuffet, Stadtrundfahrt, Kartenkategorie etc.). Das Violinkonzert von Korngold und Elgars 2. Sinfonie stehen für die Teilnehmenden also wohl kaum im Vordergrund ihrer Entscheidung, bei der Konzertreise mit dabei zu sein. Bleibt trotzdem zu hoffen, dass man sich auf der Heimreise nicht nur an den Ort des Geschehens, sondern auch an die Musik erinnern wird. Die nämlich hat es allemal verdient und unterscheidet notabene eine so bezeichnete Konzertreise von einer bloßen Städtetour mit Sightseeing.