Die Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78 “Orgelsinfonie” von Camille Saint-Saëns ist ein imposantes, eindrucksvolles Werk. Vor allem der Finalsatz, eingeleitet durch ein wuchtiges Maestoso und eine “klassische” sechzehntaktige und melodisch eingängige Periode, verfehlt seine Wirkung nicht. Gestern Abend nun, in unserer Kurswanderung durch die Musikgeschichte, haben wir zunächst diesen Sinfoniesatz gehört, um anschließend den 1978 erschienenen Song “If I Had Words” von Scott Fitzgerald und Yvonne Keeley auf uns wirken zu lassen.

“If I Had Words” benutzt das o. g. Hauptthema und unterlegt es mit einem Reggae-Beat. Der gesamte Song besteht ausschließlich aus den genannten sechzehn Takten, die über dreieinhalb Minuten lang ständig wiederholt werden. Text und Arrangement sind von Jonathan Hodge. Der Song kam in Großbritannien auf Platz 3 der Charts und war außerdem ein Hit in Irland, Belgien, den Niederlanden, in Skandinavien, in Australien und Neuseeland. Insgesamt wurden weltweit über eine Million Platten verkauft.

Saint-Saens

Es ist nicht weiter erstaunlich, dass sich sechzehn mehr oder weniger gleichbleibende Takte mit unterlegtem Reggae-Beat besser verkaufen als das sinfonische Original. Saint-Saëns galt zu Lebzeiten als ein eher konservativer, altmodischer Komponist. Vielleicht hätte er sich über die unerwartete Popularität fast sechzig Jahre nach seinem Tod trotzdem gefreut.