Gestern, beim Benefiz-Weihnachtskonzert Wetzlarer Schulen, spielten vier Jugendliche der Goetheschule den “Weihnachtskanon” von Johann Pachelbel, in der Besetzung für drei Violinen und Klavier. Nun, eigentlich heißt das Stück schlicht “Kanon” und ist die wohl populärste Komposition Pachelbels. Dem Kanon folgt im Original eine Gigue, die jedoch gestern entfiel. Dem Rahmen der Veranstaltung entsprechend hieß also das Stück “Weihnachtskanon”, macht ja nichts. Doch wie klingt eigentlich Weihnachtsmusik? Was ist das überhaupt? 6/8-Takt, mezzopiano, Violinen? Letztere, sagen wir es mal so, können zum Generieren einer gewissen Empfindsamkeit hilfreich sein, und das ganz positiv, wie gestern. Streichinstrumente sind Emotionsträger. Der Himmel hängt voller Geigen – und eben nicht voller Klarinetten, Gitarren oder Marimbaphonen. Doch auch für die gibt es Weihnachtsmusik, von lieblich bis laut, von schön bis schräg. Und nebenbei, Geigen können auch ganz anders, siehe “Psycho”. Doch ein Hitchcock-Thriller ist kein Weihnachtsfilm, und der Nikolaus ist kein Osterhase, wie wir von Uli Hoeneß gelernt haben. Wie ich heute lese, muss Glühwein laut Gesetzgeber mindestens sieben Prozent Alkohol beinhalten. Da wird uns doch gleich warm ums Herz, ganz ohne Weihnachtsmusik.