Zurück aus Amsterdam, zurück von einer sehr schönen Opernreise. Natürlich ist der Besuch der Vorstellung immer der Höhepunkt einer solchen Reise, und wieder einmal haben wir Glück. Händels Jephta, szenisch aufgeführt in De Nationale Opera, ist musikalisch sehr beeindruckend, zudem lässt die Inszenierung in positivem Sinn Raum für angeregte Diskussionen. Eine dreistündige Stadtrundfahrt gibt Einblicke in die bewegte Geschichte der Stadt, dazu Tipps zu Besuchen weiterer kultureller Einrichtungen wie Theater, Museen, Konzerthäuser etc.

Die Ausstellung Happy Birthday Marilyn zum 90. Geburtstag von Marilyn Monroe (De Nieuwe Kerk) ist ein großes, bewegendes Geschenk. Die zahlreichen Exponate aus dem persönlichen Besitz Marilyns in Augenschein nehmen zu können und dabei das Gefühl zu empfinden, es handle sich um Sensationsfunde, um kostbare Devotionalien – das ist schon etwas sehr Besonderes. Und da sind sie wieder, die von Andreas Jacke beschriebenen Projektionen und Rettungsfantasien, von denen sich unsereins nie ganz befreien wird. Beseelt von einer Mixtur aus Bewunderung, Trauer und stillem Glück verlasse ich den Ort, trinke in irgendeinem Bistro ein Amstel oder Heineken, ziehe weiter durch die Straßen, kaufe eine Dose mit Gebäck und zwei Ansichtskarten. Im Tuschinski-Theater bestelle ich einen Kaffee und bestaune das Interieur. Wieder ein paar Schritte, dann ins Grand Café L’Opera (Rembrandtplein) für eine heiße Schokolade. Es kommt eine falsche Rechnung über fünfzehn Euro. Ich überlege kurz, kommentarlos zu bezahlen und reklamiere dann doch. Es ist spät geworden, die Zeit ist schnell verflogen. Ich würde gern länger bleiben, doch ich bin zum Essen verabredet und muss los.

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