Mein Vorschlag, in den Kursen auch einmal die Geschichte der Operette zum Thema zu machen, ist bei den Teilnehmenden bisher auf wenig Begeisterung gestoßen. Vielleicht sind die Handlungen mit ihren Scheinkonflikten und Sentimentalitäten ein Grund dafür, wofür ich ein gewisses Verständnis habe. Dennoch: Johann Strauß zum Beispiel wurde für seine Musik von Kollegen wie Brahms, Wagner und Verdi in den höchsten Tönen gelobt. Auch der kompositorische Rang eines Jacques Offenbach ist unbestritten, wenngleich seine Oper “Les Contes d’Hoffmann” (Hoffmanns Erzählungen) bis heute mehr Bewunderung erntet als seine Operetten “Pariser Leben”, “Die schöne Helena” oder “Oprheus in der Unterwelt”. Selbst über die Berliner Größen Lincke, Gilbert und Kollo wird mit Respekt und aufrichtiger Anerkennung gesprochen. Es wäre insofern ganz folgerichtig, wenn wir uns demnächst in einem Kurs mit der Operette und ihren Zentren Paris, Wien und Berlin beschäftigen würden.

Wahrscheinlich ist mir dieses Thema durch den Kopf gegangen, als ich vorhin im Supermarkt war und ein paar Wiener gekauft habe, denn ich habe auch Berliner mitgenommen, zum Kaffee am Nachmittag. Nach Parisern habe ich nicht geschaut.