Ich habe einfach das Gefühl, dass wir heutzutage auf so viele Dinge schauen, auf die wir in der Vergangenheit vielleicht nicht geschaut haben, weil niemand viel Aufhebens darum gemacht hat. […] Das ist nicht der Sport, in den ich mich verliebt habe.
Sebastian Vettel, viermaliger Formel 1-Weltmeister
Nun komme ich nicht von der Formel 1, war nicht einmal Weltmeister, habe Sport nie professionell betrieben. Gut, ich bin geprüfter DFB-Schiedsrichter und habe ein paar Jahre lang in Kreis- und Bezirksligen Spiele gepfiffen. Aber das war reines Hobby, insofern lässt sich das nicht vergleichen. Trotzdem stimme ich der oben zitierten Aussage voll und ganz zu. Wir leben in Zeiten zahlloser Live-Übertragungen, Aufzeichnungen, Vor- und Nachberichten, Analysen, Interviews, Features, Diskussionsrunden und vielem mehr. Allmählich beginne ich, das mediale Spektakel als absurdes Theater zu begreifen, das zuweilen auch Erheiterndes bietet. So sagte der frühere Bremer Mirko Arnautovic, nachdem die österreichische Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation 4:1 gegen Nordmazedonien gewonnen hatte: “Wir waren klar überlegen. Ich glaube, es kann achtstellig, neunstellig ausgehen.”