Vor ein paar Tagen habe ich den Thriller “Departed – Unter Feinden” gesehen (USA/Hongkong 2006, Regie Martin Scorsese). Der mehrfach oscarprämierte Film ist absolut sehenswert, vor allem wegen der psychologischen Zeichnung der Hauptdarsteller. Die Besetzung ist grandios: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Alec Baldwin, Vera Farmiga. Der Film hat mehrere herausragende Sequenzen, doch eine steht über allem: Die Szene, in der Leonardo DiCaprio und Vera Farmiga einander wortlos verführen, unterlegt mit der Live-Version von „Comfortably Numb“, gesungen von Van Morrison, Roger Waters und The Band (vom The-Wall-Konzert 1990 auf dem Potsdamer Platz, ursprünglich von Pink Floyd). Die besagte Szene dauert gut drei Minuten und ist damit nur etwa halb so lang wie der gesamte Song, der das Parfum des Zelebrierens, des Hymnischen trägt. Martin Scorsese hat über den Film gesagt, dass für ihn weniger die Handlung als vielmehr die Personen und deren Einstellung zum Leben im Vordergrund gestanden hätten. Zu Tränen gerührt sieht man den beiden zu und braucht keine Erklärungen mehr. The child is grown, the dream is gone.

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