Unter dem Titel „TV-Kritik zu Markus Lanz: Niveaumäßig auf Grasnarben-Höhe“ veröffentlichte die Frankfurter Rundschau vor ein paar Tagen einen bemerkenswert treffsicheren Kommentar von Daland Segler. Lanz sei „ein Moderator, der nicht moderiert, sondern Fragen abschießt, der in seiner typischen Haltung, ganz vorne auf der Stuhlkante sitzend, als wolle er sich auf das Gegenüber stürzen (und so seine Nervosität und Überforderung zeigt) fast nie schafft, seine Gäste ausreden zu lassen und dann irgendwann sagt: ,Lasst uns diese Schärfe rausnehmen’ – die er selbst hineingebracht hat in das Gespräch.“ Segler kommt zu dem Schluss, dass solch ein Mann „nie und nimmer eine Talkshow leiten“ dürfte und wundert sich, dass Lanz das „trotz seiner offensichtlichen Unfähigkeit“ immer noch tut.

Zu der besagten Sendung mit dem Grünen-Duo Annalena Baerbock und Robert Habeck hatte Lanz sich zum wiederholten Mal einen Adlatus eingeladen, diesmal Wolfram Weimer, den ehemaligen Chef von Focus und Cicero. Die Stoßrichtung der Gesprächsführung war damit klar. Segler spricht Klartext: „Die Einwürfe von Lanz und Weimer, diesen beiden Möchtegern-Inquisitoren, gingen generell von längst widerlegten Vorurteilen aus. […] Wenn es noch einen Beleg dafür gebraucht hätte, dass politische Inhalte in Talkshows nicht seriös verhandelt werden können: Diese Sendung war der Beweis.“ Schon lange nicht mehr hat mir ein Kommentar derart aus der Seele gesprochen.