Eine der kompositorischen Stärken von Dmitri Schostakowitsch ist sein Gespür für einprägsame Rhythmik und Melodik bei gleichzeitiger Knappheit im Ausdruck. Wir haben uns in dieser Woche mit seinem Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107 befasst, welches die genannten Charakteristika in besonderer Weise zeigt. Gleich das erste Thema, vom Solocello intoniert und später von einzelnen Orchesterinstrumenten und -gruppen in immer wieder veränderter Form aufgegriffen, lässt den Zuhörer nicht los. Es ist ein zupackendes, vitales Thema, das im letzten Satz des Werkes noch einmal wiederkehrt. Schostakowitsch zitiert es sowohl im Original als auch augmentiert, so dass fast der Eindruck entsteht, der Komponist habe einfach nicht davon lassen können. Thematische Verklammerung, Kompositionstechnik oder Intention hin oder her – das Thema ist einfach unwiderstehlich! Ein schöner, willkommener Ohrwurm fürs Wochenende.