Uncle Ben’s wird es mit dem bisherigen Logo bzw. diesem Namen nicht mehr lange geben. Der Mars-Konzern, dem Uncle Ben’s gehört, will vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte “rassistischen Vorurteilen und Ungerechtigkeiten” ein Ende setzen und die Marke “einschließlich ihrer visuellen Markenidentität” weiterentwickeln. Richtig ist in der Tat, dass einst in den Südstaaten die Anreden „Onkel“ oder „Tante“ von Sklavenhaltern und ihren Nachfahren für ältere Afroamerikaner im Allgemeinen und Dienstpersonal im Besonderen verwendet wurden. Ob das für eine “Weiterentwicklung” der Marke als hinreichend anzusehen ist, wollen wir dahingestellt sein lassen. Gespannt darf man sein, ob “Uncle Ben” künftig “Mister Ben” heißen und buchstäblich ein anderes Gesicht bekommen wird. Vielleicht treibt Mars ja einen waschechten schwarzen Farmer auf, der tatsächlich Ben heißt. Ein Weißer dürfte es kaum auf die Verpackung schaffen – bei Mars wird man sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt sehen wollen, Schwarze ausgegrenzt zu haben.

Die Frage ist, inwieweit der Zeitgeist unser kulturelles Bewusstsein beeinflusst, in diesem Fall die Wahrnehmung historisch belasteter Bilder und Bezeichnungen sowie deren Ursprünge. 2004 ersetzte die Stollwerck GmbH den Sarotti-Mohren durch einen Sarotti-Magier mit goldener Hautfarbe. Auch das Unternehmen Julius Meinl AG änderte vor ein paar Jahren sein Logo und zeigt dieses jetzt streng reduziert in einfarbigem Rot. Andere, wie die Machwitz Kaffee GmbH Hannover, sehen da bis heute offenkundig keinen Handlungsbedarf.