In dieser Woche beginnen die neuen Opernkurse in der VHS Wetzlar. Gestern haben wir uns mit Monteverdis L’Orfeo befasst, heute vergleichen wir drei Inszenierungen von Rossinis Il Barbiere di Siviglia, mit Aufnahmen von 1972, 1988 und 2009. Die Unterschiede zwischen Film- bzw. Studioaufnahmen einerseits und Livemitschnitten aus Opernhäusern andererseits sind naturgemäß groß. Die immer wieder spannende Frage ist, inwieweit einige Inszenierungen im Wesentlichen Ausdruck ihrer Zeit waren und trotzdem bis heute mehr als nur vorzeigbar geblieben sind. Haben dagegen manch ehemalige Kultereignisse doch mittlerweile Patina angesetzt, und hören und sehen wir sie heute begleitet von wohlmeinend-nostalgischen Seufzern? Was ist den Interpretationen gemeinsam, wo unterscheiden sie sich? Was spricht uns an, und was provoziert unseren Widerspruch? Ich freue mich auf lebhafte, spannende Diskussionen!