“Die Berliner Philharmoniker gelten als extrem selbstbewusst, ja notorisch arrogant. Die Arbeit mit ihnen, soll Rattle einmal gesagt haben, sei, als habe man irren Sex mit jemandem, den man partout nicht leiden könne.” So stand es zu lesen, vor knapp drei Wochen in der Zeit, noch bevor das Orchester entschied, sich in der Frage der Nachfolge Rattles zunächst nicht festzulegen. Immerhin, sofern das Zitat authentisch ist, wissen wir nun, dass der Maestro gewagte Vergleiche nicht scheut. Und das Spitzenensemble darf sich kapabel wähnen, seinem natürlichen Feind, dem Dirigenten, Delirien außergewöhnlichen Zuschnitts zu bescheren. “Irrer Sex mit jemandem, den man partout nicht leiden kann”… das regt die Fantasie an, nicht wahr? Und wem von uns fiele dazu nichts ein?