Die ursprünglich geplante Sanierung des Deutschen Theaters (DT) Göttingen wurde von Oberbürgermeisterin Broistedt (SPD) aus finanziellen Gründen vorerst gestoppt. Wie das “Göttinger Tageblatt” berichtet, sollen zunächst nur kleinere, dringend notwendige Sanierungsarbeiten umgesetzt werden, wenn Fördergelder akquiriert werden können.
Bei Intendanz, Ensemble und Mitarbeiterschaft reichen die Reaktionen von Enttäuschung und Kritik bis zu begrenztem Verständnis mit Hoffnung auf bessere Perspektiven. Zum Teil konträrer fallen die Kommentare bei nicht im Theater Beschäftigten aus, häufig mit Blick auf die generelle Frage nach der sinnvollen Verwendung von Geldern: “Musste die neue Stadthalle so teuer sein?”, “Muss ein neuer Spielplatz 450.000 Euro kosten?”, “Wenn kein Geld da ist, ist eben kein Geld da” prägen die zuweilen befremdlich anmutende Diskussion. Den Vogel schießt eine Göttingerin mit der Frage ab: “Sollen unsere Kinder mit Stöcken und Steinen spielen, damit Ü50 weiter bequem ins Theater gehen kann?” Hier fühlt man sich an Karl Kraus erinnert, der gesagt hätte, dass daran so viel falsch ist, dass nicht einmal das Gegenteil stimmt. Ich sage: Wer sowas fragt, ist entweder böswillig oder komplett ahnungslos.