Chorsängerinnen und –sänger in Deutschland sind hinsichtlich zentraler soziographischer Merkmale untypisch für den Bevölkerungsdurchschnitt. Eine Studie des Instituts für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg resümiert gar “ein von der Gesamtbevölkerung eklatant abweichendes Profil”. Einem geringen Anteil von Hauptschülern steht ein hoher Anteil an Chorsängern mit höheren Bildungsabschlüssen gegenüber. Soziokulturelle Einflüsse beeinflussen Mitgliedschaften in Chören, so das Ergebnis.

Gleichzeitig singen in Deutschland nur knapp drei Prozent der Bevölkerung in Chören. Die Quote liegt höher, wohin man auch schaut – ob in Österreich, Irland, Skandinavien, Baltikum, Südafrika, USA. Vor allem Projektchöre machen den etablierten Vereinsformationen seit Jahren Konkurrenz. Wer singen will, so die Ansicht nicht weniger Insider, schließt sich einem Projektchor an. In etablierten Gesangsvereinen haben dagegen Mitglieder eher selten Interesse an Musik. Hier haben Feierabend, Geselligkeit und Austausch Priorität, unabhängig vom Bildungsgrad – was dem Ergebnis der Studie nicht entgegen steht.

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