„Der Takt regelt die Betonungen in der Musik.“ Wie oft, wenn wir in Kursen oder im Unterricht Begriffe wie Takt, Rhythmus, Tempo etc. behandeln, ist dieser Satz schon gefallen! An dieser Stelle spreche ich dann gerne über „Hänschen klein“, um zu zeigen, dass dieses Lied leider fast immer volltaktig statt auftaktig abgedruckt wird. Also singen wir bedenkenlos „Hänschen klein ging allein“ statt „Hänschen klein ging allein„. Es ist aber völlig nebensächlich, dass der kleine Junge Hans heißt und ging – er könnte auch Franz, Karl oder Max heißen und gefahren oder geschwommen sein! Entscheidend ist, dass er klein ist und sich allein auf den Weg gemacht hat! Also müssten diese Worte betont sein und somit am Taktanfang stehen. – Letzte Woche, Helmholtz-Gymnasium Frankfurt am Main, Musikunterricht in Klasse 7. Rhetorische Frage in der naiven Erwartung, dass alle Arme nach oben gehen: Wer kennt „Hänschen klein?“ Fünf Meldungen bei 25 Schülerinnen und Schülern. Sieh an. „Unterschiedlichkeit und Vielfalt bringen auch die Herkunft der Schülerinnen und Schüler aus allen Schichten der Bevölkerung mit sich, ihre verschiedenen Nationalitäten und religiösen Zugehörigkeiten.“ Dieser Satz steht auf der website der Schule. Alles gut. Solange man im Musikunterricht den Begriff Takt nicht am Beispiel von „Hänschen klein“ erläutern will.