Am Wochenende zeigte 3sat die zweiteilige Dokumentation „Hollywood Legenden“ von Eckhart Schmidt aus dem Jahr 2004. Der deutsche Filmemacher und Autor lässt als ausgewiesener Spezialist und Kenner der amerikanischen Kinoszene zahlreiche Stars und Filmgrößen, eben „Legenden“ zu Wort kommen, darunter Kim Novak, Tippi Hedren, Jane Russell, Mickey Rooney und Rock Hudson.
Besonders beindruckend und unerwartet bewegend sind die Erzählungen von Tony Curtis. Er erinnert sich an die Anfänge seiner Karriere, natürlich an die Dreharbeiten zu „Some like it hot“ mit Marilyn Monroe und Billy Wilder, an Freunde und Weggefährten. Er spricht über Lernprozesse und Entwicklungen, über das Erarbeiten von Rollen und das Absorbieren von Charakteren. Und schließlich über das wirklich Große, das Unerwartete, „the miracle“. Er sieht nach dem Kriege als arbeitsloser Jungschauspieler die junge, begehrte Ann Blyth anlässlich einer Kinopremiere. Sie ist bildschön, glamourös, schaut ihn eine Minute lang an und verschwindet dann aus seinem Blickfeld. Sieben Monate später hat er in Los Angeles einen Vertrag, und sein Studio arrangiert ein Rendezvous mit Ann Blyth! Seine Augen leuchten, als er das erzählt, es ist über fünfzig Jahre her, und er, jetzt fast achtzigjährig, sagt sehr berührt „Isn’t that wonderful?“, so als passierte es in diesem Moment.
Tony Curtis und Ann Blyth wärend der Oscar-Nominierung im Februar 1956