Die 88-jährige Komponistin Barbara Heller hat einmal sinngemäß gesagt, sie sei noch nicht gestorben, weil sie noch herausfinden muss, was “das Leben” eigentlich ist. Sie versteht sich in erster Linie als “Hörerin” und begreift Musik als sinnliche Erfahrung, der sie als Komponistin ihre eigene Struktur gibt. Heller spricht von Hin-Hören, Aus-Denken und Er-Finden. Im nächsten Leben, so sagt sie, wäre sie gern Komponistin “von Geburt an”. Ihre Musik ist dem ewigen Fluss des Daseins verpflichtet, somit lebendig, und ändert sich sowohl klanglich als auch bezogen auf den Prozess ihres Entstehens. Hellers Klänge sind konzentriert auf innere Kräfte und im Ergebnis immer eine neue Ortung des eigenen Kosmos im Einklang mit der Natur. Selbstbesinnung, auch Selbstvergewisserung, und vor allem innere wie äußere Stille sind für sie dabei unabdingbare Voraussetzungen.