Es war eine durchaus gelungene Aufführung von King Arthur, die ich im Würzburger Mainfranken Theater erlebt habe. Der Abend bot eine fantasievoll inszenierte, spartenübergreifende Erzählung mit Musikern, Tänzern und Schauspielern. Das Zusammenwirken gelang gut, wenngleich musikalisch ein paar Abstriche zu machen sind. Es ist das Problem eines jeden Mittelklasse-Theaters, dass es zumeist auf hauseigene Kräfte zurückgreifen muss, auch wenn sich der Spielplan auf sehr spezielle und wenig ausgetretene Pfade begibt. Anders gesagt: Für die Musik Purcells, die ihre eigene barocke Rhetorik aufweist, können im Grunde nur in dieser Sparte geschulte Sängerinnen und Sänger zum Einsatz kommen. Und hier boten vor allem die solistischen Männerstimmen nicht das, was zu einer sensiblen und feinnervigen Gestaltung vonnöten gewesen wäre. Aus dem Orchestergraben kamen obendrein immer wieder sehr sportliche Tempi (vor allem im “song of cold people”), so dass eine wirklich berührende Musik zu selten erklang. So waren die Schauspieler und Tänzer in der Summe die stärkeren Akteure, worauf ich gerade bei einer Semi-Oper gerne und anerkennend hinweise. Den Höhepunkt des Abends gab es schon vor Beginn der Aufführung, nämlich die in freier Rede gehaltene und kenntnisreich wie sympathisch vorgetragene Einführung von Dramaturgin Katharina Nay.