Die Verleihung des Literaturnobelpreises an Bob Dylan begrüßen, aber die Verwendung von Chorizo in der Paella ablehnen – das geht nicht zusammen. Sich hier in Anspruchs- und Niveaufragen flexibel zeigen, dort aber auf Regeln und tradierte Vorschriften pochen – wer soll das verstehen? Macht die Vorliebe für düstere Metaphern in Kreuzreimen schon gute Lyrik? Ist eine würzige Wurst im Reis gleich eine Kriegserklärung an Spanien? Kommt’s Freunde, hätte Harry Valérien gesagt, lasst’s amal gut sein. Der Bob Dylan schreibt und singt ganz schön, der Jamie Oliver kann gut kochen. Der eine steht jetzt in einer Reihe mit Hesse, Mann und Hemingway, der andere muss sich die hämisch-ironische Belehrung gefallen lassen, Fish and Chips bestünde neuerdings aus Auberginen und Ente. Merke: Im Übertreiben unterscheiden sich die Mitglieder des Nobelpreiskomitees nicht von empörungsbesoffenen Hobbyköchen und Internetusern. Bob Dylan und Jamie Oliver werden damit zurechtkommen.